Abwasser-Fischteiche sind Abwasserteiche, die ganz auf die Fischzucht eingestellt werden. Geeignete Besatzfische sind Karpfen und Schleien, die auch bei geringem Sauerstoffgehalt gedeihen.

Das Abwasser muß gut entschlammt sein. Als Verdünnungswasser muß wenigstens die 5fache Menge reines Flußwasser zugesetzt werden.

Flußwasser und Abwasser werden getrennt zugeleitet und erst im Teich gemischt, damit sich keine Abwasserpilze bilden. Der übliche Flächenbedarf ist 1 ha auf 2000 Einwohner oder nur 5 m² für 1 Einwohner statt 20 m²/E nach S. 178.

Nach der Sauerstoffberechnung in Beispiel 3 auf S. 306 ist diese Fläche trotz der Verdünnung mit reinem Wasser zu knapp bemessen.

Die Teichtiefe ist etwa 0,5 m.

Der gesamte Fassungsraum entspricht einer durchfließenden Mischwassermenge von etwa 2 Tagen.

Die Teiche werden im Herbst abgefischt und stehen in den Wintermonaten leer.

Man rechnet mit einem Ertrag von 500 kg Fischfleisch auf 1 ha im Jahr oder nur 0,25 kg/E Jahr (Falck, Ges.-Ing. 1935, 6, Kisskalt, Archiv für Hygiene 1937, Band 118, Heft 1, 1, Schiemenz, F., Wasser u. Boden 1955, 9).

Da Abwasser-Fischteiche nicht das ganze Jahr hindurch arbeiten können, sind sie nicht als vollwertige biologische Abwasserreinigungsanlagen anzusehen.

Sie müssen mit einer für das örtliche Gewässer ausreichenden Kläranlage verbunden sein, die jederzeit dann eingreift, wenn die Fischteiche ganz oder teilweise aussetzen.“

Quelle: Imhoff, Taschenbuch der Stadtentwässerung., 9. Auflage R. Oldenburg, München 1962,  S. 181

Kommentar:

Vorteil: u. a. spart man Fischfutter und teilweise Abwasserbehandlungskosten.

Abwasserfischteiche wurden m. E. aus umweltkommerziellen Gründen verboten.

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