Für gute Lebensbedingungen für ein konkretes Tier – nehmen wir eine Forelle (KForelle ) – seien wenigstens folgende Prämissen gegeben:

P 1      notwendige (aber allein nicht hinreichend) wasserchemische Qualität

P 2      notwendige (aber allein nicht hinreichend) hydromorphologische Qualität

P 3      notwendiges (aber allein nicht hinreichend) Angebot von Fischnährtieren

Also gilt:

KForelle =  P 1 ∩ P 2∩  P 3

Das heißt, gute Lebensbedingungen für die Forelle (KForelle ) gibt es mit Gewissheit frühestens erst dann, wenn alle notwendigen Prämissen erfüllt sind.

Jede dieser einzelnen Prämissen ist zwar notwendig, aber nicht hinreichend.

Zudem gilt, der schlechteste Erfüllungsrad einer dieser Prämissen bestimmt den Gesamterfüllungsgrad, genau wie das schwächste Glied einer Kette wirkt.

Aus dem Grund sind alle Bemühungen um irgendwelche chemischen oder biologischen Merkmale des Gewässers solange vergebens, wie eine Bedingung  – im allgemeinen ist es die Hydromorphologie – hinterher hinkt.

Die Einhaltung des Sparsamkeitsprinzips erfordert es, das die Prämissen P1-P3 nahezu gleichzeitig erfüllt werden und nicht in der Weise, dass heute die biologischen Voraussetzungen erfüllt werden und z.B. erst Jahre später vielleicht die Hydromorphologie verbessert wird.

In dem Rahmen darf an die Ungeschicklichkeit nach der Wende erinnert werden, wo es vereinzelt vorkam, dass erst die Kanäle errichtet wurden und Jahre später die zugehörigen Kläranlagen. Damit entstanden nicht refinanzierbare Investitionen. Eine korrekte Wasserwirtschaft muss genau so etwas durch sorgfältige Planung verhindern.

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