Kläranlagen Bewertung

Ermittlung von Leistungsreserven und/oder Leistungsdefiziten

Minimierung des Investitionsrisikos durch korrektes Bewerten von Kläranlagen !

Es ist immer gut, wenn man als Kläranlagenbetreiber die Leistung und das Leistungsvermögen seiner Kläranlage kennt.

Mittlerweile beschäftigen sich auch höherer Wasserbehörden mit dem Leistungsvermögen von Kläranlagen und bewerten des zumeist mittels einer Software, z.B. mit Denika.

Stellen sie nun fest, dass die Anlagenbelastung größer als das theoretische Leistungsvermögen, dann wird der Anlagenbetreiber mehr oder weniger nachdrücklich dazu bewegt, dass Leistungsvermögen seiner Kläranlage wenigstens soweit zu erhöhen, wie es nach der Zulaufbelastung sein sollte.

Diese Argumentation ist auf dem ersten Blick nachvollziehbar.

Auf dem zweiten Blick ist sie falsch weil sie auf einem s.g. normativen Trugschluss beruht.

Normative Trugschlüsse scheinen bei der Bewertung von Kläranlagen die Regel zu sein

Die Begründung einer Kläranlagenerweiterung mittels Software oder technischen Regel erhöht das Risiko einer Fehlinvestition und ist Kommunen eigentlich untersagt. Sie sind zur Einhaltung des Sparsamkeitsprinzips verpflichtet und haben Risiken zu vermeiden, besonders dann wenn diese und wahrscheinlich sind.

Bei dem normativen Trugschluss wird vom Sollen, einer Regel oder Vorschrift auf das Sein, z.B. den Zustand geschlossen.

Vergessen wird bei der Anwendung, dass die Regel von Ausreißern begründet wird.

Siehe dazu die folgende Abbildung. (Sie stammt aus einem Parteigutachten, das wir für eine größere Stadt und Sachsen – Anhalt anfertigen durften.)

 

Kläranlagen bewerten

Abbildung: Häufige Fehler bei einer Kläranlagenbewertung

Die Abbildung veranschaulicht die korrekte Begründung aber mitunter falsche Anwendung einer Regel.

Ausgangspunkt ist das Diagramm rechts oben in der Abbildung. Es stammt aus dem Fachbuch von Imhoff. Die Punkte veranschaulichen Messwerte. Dabei handelt es sich um die Messungen des tatsächlichen Wirkungsgrades in Abhängigkeit der Anlagenbelastung bzw. um Erfahrungen.

Die eingetragene Kurve schließlich veranschaulicht die Regel oder eine mehr oder weniger komplizierte mathematische Funktion, die denn eine Bemessungsgrundlage einer Software für Kläranlagen sein kann. Das Interessante dabei ist, dass ab diesem Nutzungsabschnitt die Ausreißer meist keine Rolle mehr spielen.

Die Logik der empirischen Wissenschaften

Die Messungen, also die Erfahrungen  sind die Grundlage der s.g. empirischen Wissenschaften. Dazu zählt z.B. die Wasserwirtschaft, die Hydraulik, die Meteorologie oder die Klimatologie, um nur einige zu nennen.

Die Logik der empirischen Wissenschaften beruht häufig auf der wahrheitserweiternden Induktion, sofern sie sich nicht der Formalwissenschaften bedient.

Bei der Induktion wird aus der Erfahrung (Empirie) auf die allgemeine Gültigkeit geschlossen und schließlich diese auf einen Einzelfall übertragen.

Damit sind sichere Schlüsse in empirischen Wissenschaften unmöglich.

Seriöse Wissenschaftler weisen auf das Irrtumsrisiko hin, wenn sie es nicht zudem sogar bewerten. (Verschweigen z.B. Gerichtsgutachter das Irrtumsrisiko ihrer Feststellungen, dann ist ihre Expertise wegen falscher (unvollständiger) Begründung falsch und es kann sein, dass sie ihre gutachterlichen Aufwendungen nicht erstattet bekommen.)

Zurückkommend auf die Abbildung „Häufige Fehler bei einer Kläranlagenbewertung“ :

Die erwähnten Messwerte werden egalisiert, d.h. es wird alles „auf Linie gebracht“!

Das Ergebnis ist nun eine abstrakte mathematische Funktion, Regel bzw. eine Regelwerk.

Mit den tatsächlichen Abwasserfrachten z.B. wird nun mittels Software das notwendige Kläranlagenvolumen (Soll) berechnet und aus der Kläranlagenplanung wird das tatsächliche Anlagenvolumen (Sein) entnommen.

Beide Daten werden verglichen und bewertet.

Die Konsequenz ist – bei dieser Weise der Kläranlagenbewertung – ein klassischer Trugschluss.

Wählen Sie die Praxis!

Zwischen der Theorie und der Praxis liegen bekanntlich Welten.

Wenn Sie eher der Praxis zugeneigt sind und eine Kläranlagenbewertung benötigen, dann sind wir Ihr Partner.

Nur ein Beispiel: Einige Kläranlagen wurden schon von offizieller Seite als zu klein bewertet.

Am Ende stellten sich in manchen Fällen aber Leistungsreserven von 50…100 % heraus und die Anzahl derartiger Bewertungen aus unserem Haus übersteigt inzwischen 50 Anlagen.

Die bisherigen von uns bewerteten Anlagen waren in ihrer Größe vielfältig. Sie reichen von Kleinkläranlagen für Grundstücke bis zu großen Kläranlagen mit einigen hunderttausend Einwohnerwerten. Ebenso vielfältig waren und sind die Abwasserarten:

  • häusliches Abwasser,
  • Abwässer der Lebensmittelindustrie,
  • Lederfabriken,
  • Papierfabriken,
  • Chemische Werke,
  • Mischwässer
  • usw.

Nutzen Sie unsere Erfahrungen und unser Wissen zur Gewährleistung einer effizienten Abwasserreinigung

 

Print Friendly, PDF & Email