Nach TGL 2872201/01
2 anaerobe Vorbecken der natürlich belüfteten Teichkläranlage Drehlitz (Foto: U. Halbach)
„Als Vorbecken vor Oxydationsteichen (s. Abschn. 6.4.) oder als Behelfsanlagen können Absetzbecken mit Leerausräumung errichtet werden. Es handelt sich um rechteckige Absetzbecken mit flacher Sohle, die in der Regel in Erdbauweise und mit geböschten unbefestigten Wänden ausgebildet werden (Bild 40). Die Tiefe der Becken beträgt nur etwa 500 bis 1 000 mm, wenn sie als anaerobe Vorbecken vor Oxydationsteichen angeordnet werden. Das Längen-Breiten-Verhältnis wird mit 5:1 angegeben Quelle: Doz. Dr.-Ing.habil. J. Gruhler Kommentar: Sicher gibt es modernere Anlagen. Aber nicht alles was modern ist, ist deshalb für jeden konkreten Einsatzfall auch zweckmäßig und verhältnismäßig. (Übrigens: Verhältnismäßigkeit ist eine zwingende Voraussetzung für die Bestimmung des Standes der Technik nach Anhang 2 Wasserhaushaltsgesetz. Das wird häufig vergessen.) Die Vorteile der anaeroben Vorbecken liegen im einfachen Betrieb und Wartung und in den ggf. niedrigen Baukosten. Für 1.250 Einwohner konzipierte ich nach der TGL 2872201/01 zwei Becken mit den Abmessungen: U. Halbach am 11.03.2010 anaerobes Vorbecken entschlammt – außer Betrieb (Foto: U. Halbach) anaerobes Vorbecken – in Betrieb – vor dem Beckenwechsel (Foto: U. Halbach) Siehe auch: Abwasserbehandlung – natürlich belüftete Abwasserteichanlagen – Anwendung und Bemessung Abwasserbehandlung – natürlich belüftete Abwasserteichanlagen – Bauliche Gestaltung
Kleine Kläranlagen
2. durchgesehene Auflage
VEB Verlag für Bauwesen Berlin
1977
Fachbereichsstandard
TGL 2872201/01
April 1976
Fachbereichsstandard
TGL 2872201/02
April 1976
Abwasserklärteiche im Landkreis Gifhorn wurden bewusst ohne vorgeschalteten Absetzteich gebaut. In über 40 Jahren Erfahrung mit Klärteichen zeigte sich, daß eine Schlammtasche im 1. von 3 Teichen den gleichen Vorteil wie ein vorgeschalteter Absetzteich hat, jedoch den Nachteil von Geruchsbeeinträchtigung vermeidet. Die ursprüngliche Aufteilung der 3-stufigen Klär-
teiche mit 20/40/40 % führte zu diesen Beeinträchtigungen. Daher wurde der erste Teich auf 30-40 % vergrößert und die Schlammtasche eingebaut.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Schulz
Das ist korrekt.
Bei dem einem Becken handelt es sich aber um ein Becken, dass nicht in Betrieb ist. Zweckmäßig wird es sein, wenn das Becken im Hochsommer außer Betrieb genommen wird und wenn man das überstehende Wasser ablaufen lässt oder abpumpt. Der Schlamm kann dann im Sommer trocknen.
Vorzuschalten wäre bei geplanter landwirtschaftlicher Klärschlammverwertung ein Rechen mit wenigstens 10 mm Spaltweite.
Vorteile sehe ich in einer günstigeren Schlammberäumung im Vergleich zu den ebenso üblichen Schlammtaschen in den künstlich belüfteten Abwasserteichen.
Sicher ist es so, dass eine derartige Lösung in ihrer Wirkung nicht mit einem hochtechnischen Vorklärbecken zu vergleichen ist. Wenn überschaubare geringe Schlammmengen aus der Vorklärung in den ersten Teich gespült werden sollten, dann geht davon wohl die Welt nicht unter.
Im Übrigen läßt auch das Regelwerk eine derartige Lösung zu.
Die Geruchsprobleme schätze ich nicht anders ein, als z.B. beim Betrieb eines Emscherbrunnens. Ggf. beauftragt man ein Geruchsgutachten(z.B. vom ö.b.u.v. Sachverständigen für Luftreinhaltung – Herr Dr. Krauß, SHN Chemnitz)
Die Fotos zeigen aber teilweise keine mindestens 5cm hohe Wasserschicht, die den abgelagerten Schlamm überdecken soll.
Interessant sind noch die Aspekte:
-Geruchsemissionen (insbesondere im Sommer)
-Trockenzeitdauer bis zur Räumung
-Schlammentfernungsmethode/KS-Behandlung