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Der Holzbach im Vogtland bei Weißensand – Gedanken beim Morgenspaziergang
Die Bewertung der Gewässer ist Arbeitsgebiet mannigfaltiger Experten. Dabei wird das Gewässer anhand von Regeln geprüft. Entspricht das Gewässer den Regeln, dann ist alles gut. Mitunter sind zur Gewässerbewertung auch keine Experten notwendig. Dann nämlich, wenn der Wanderer Mut und Freude dabei hat, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. So kann er damit beginnen nachzudenken, warum es z. B. zahlreiche saubere Gewässer gibt und kein Mensch sich darüber freut.
Wie erkennen wir ohne Biologiestudium hinreichend genau einen sauberen Bach?
Nun, durch Anschaung. Sehen, riechen, nachdenken und kosten! Um saubere Gewässer zu erkennen, muss der Wanderer kein Wasserwirtschaftler sein. Es genügt in aller Regel, wenn er schaut und riecht.
Eine Regel ist abstrakt! Der Experte kennt das Konkrete im Einzelfall!
Dazu ein kleiner Ausflug zur Bedeutung einer Regel. Regeln beim „Gewässerschutz“ werden oft begründet, indem die Lebendigkeit, Dynamik und Vielfalt der Natur auf eine leicht zu merkende, bequeme und möglichst effizient umzusetzende Einfalt – auf eine Regel nämlich – reduziert wird. Denn Einfalt aus wasserwirtschaftlichem Nichtwissen und völliger Ahnungslosigkeit verleihen der Regel scheinbare Bedeutsamkeit. Die Naturgesetze sind leider vielfältig und die Natur kennt keinen Konsens. Wer also offenen Auges durch die Landschaft geht, sieht die zahlreichen „Schiffbrüche“. Regeln oder Vorschriften des Menschen straft die Natur duch Missachtung. Hier grenzt die Weltanschauung an den Glauben und Ideologie, wenn wir Mensch und Natur trennen. Der Mensch ist Teil der Natur und er verändert sein Ökoystem genauso wie ein Bieber Bäume fällt und Dämme errichtet.
Der Holzbach – ein Einzelfall.
Versuchen wir konkret zu werden. Zunächst wäre zu prüfen, ob der Holzbach schön aussieht. Das tut er zweifellos. Das Einzigste was regulär stört, ist die nahe Wiese. Eine Wiese, selbst wenn seltene Blumen auf ihr wachsen, ist natürlich nicht natürlich. Ich finde Wiesen einerseits schön. Andererseits gibt es aber extreme Menschen, die hassen Menschen und damit auch seine Wiesen. Wie man also sieht, kommt es bei der Gewässerbewertung auch auf den Standpunkt an.
Das Wasser des Holzbaches ist klar. Auch der Porenzwischenraum der Bachsohle ist sauber, nicht veralgt und nicht verschlammt. Ein guter Lebensraum für Fischnährtiere, andererseits wollen die Bachflohkrebse auch die eine oder andere Alge fressen. Diese reichen nicht für alle!
Nicht zu vermitteln ist der Geruch des Wassers. Sein Wasser ist aber geruchlos, so wie es sein soll.
Sauberes Wasser ist tödlich!
Sauberes Wasser hat einen oft verschwiegenen Nachteil: Es ist für Fische zumeist tödlich. Sie verhungern, wenn sie nicht ab und zu in etwas „verunreinigte“ Gewässerabschnitte schwimmen können oder dürfen.
Der Holzbach mündet in die Göltzsch.
Man erkennt auch hier keinerlei Schlammablagerungen.
Die Abschnitte des Holzbaches im dunklen Wald.
Nun, da wir jetzt auch hier sind, möchte ich die Eindrücke von der Göltzsch zum Schluss nicht vorenthalten.
Die Göltzsch:
Bei nächster Gelegenheit wird von anderen Abschnitten des Holzbaches berichtet. Vielleicht wenn es wärmer ist.
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