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Ausgebaute Flutwege können rationelle Antworten von Gemeinden auf häufige Überflutungsschäden sein.
Die folgenden Beispiele beweisen eindrucksvoll, dass Flutwege nichts Außergewöhnliches sind, sondern eine übliche uralte Maßnahme der Ortsentwässerung zur schadlosen Beseitigung jener Wassermassen, deren Ableitung bei Starkregen das Leistungsvermögen der Kanalisation übersteigen würde.
Mitunter geraten Flutwege in Vergessenheit, werden nicht mehr gereinigt und gepflegt und später überbaut.
Dafür, dass man wegen des angeblichen Klimawandels nun besonders viele zusätzliche Flutwege benötigt, erkenne ich keine Anzeichen.
Fakt ist, es gab, es gibt und es wird immer Regen geben, deren Abflüsse die Leistungsfähigkeit der Kanalisationen überstieg, übersteigt bzw. übersteigen wird.
Und für diese letzten Fälle sollte man vorbereitet sein.
(Ergänzt am 24.09.2012)
Historischer Flutweg in Erbalunga (Korsika)
Einen besonders großen Flutweg errichtet die Stadt Bernburg (Sachsen-Anhalt)
Wie man unschwer erkennt, wird der Flutweg in Bernburg auch gepflegt.
Historische Flutwege in Schackstedt (Sachsen-Anhalt)
Flutgraben mit einer erstaunlich großen hydraulischen Leistung:
Bei Vollfüllung = 0, 7 m Wassertiefe ca. 5 m³/s bzw. 18.000 m³/h
Vielen Dank!
Ihre Hinweise sind m.E. korrekt und vervollständigen das Bild.
U. Halbach
Ob man nun an den Klimawandel „glaubt“ oder auch nicht, sollte uns Ingenieure nicht davon entbinden, darüber nachzudenken, was passiert, wenn der Bemessungslastfall überschritten wird. Ein Ergebnis der Diskussion um den Klimawandel ist eben gerade die Rückbesinnung auf alte Tugenden der Planung der Siedlunsgentwässerung unter ausreichender Berücksichtigung geografischer Randbedingungen, Überflutungsprüfungen für neue und bestehende Baugebiete und auch die Sanierung alter Überflutungswege. Man sollte aber nicht ganz vergessen, dass in unseren Städten Einiges verwundbarer ist als in einem korsischen Urlaubsdörfchen! Im Übrigen wandelt sich das Klima seit Jahrmillionen permanent und man wird sehen, wie es sich bei uns entwickelt. Nach der Klimawandeldiskussion sollte aber keiner mehr mit dem Argument durchkommen, er habe das alles nicht verhersehen können!
Das sehe ich auch so!
Vielen Dank.
Wie man an diesem Beispiel sehr schön sieht, haben bereits unsere Altvorderen vieles durchdacht und umgesetzt, was heute wieder als neue Herausforderung diskutiert wird.
Überflutungsbetrachtungen bzw. die Schaffung von Wegen für die mehr oder weniger schadlose Ableitung von seltenen Oberflächenabflüssen werden meines Erachtens viel zu selten (rechtzeitig) angestellt.