Trüben Blaualgen das Badevergnügen in der Ostsee?

Zitat:

…die Organismen gehören zu den blau-grün bis gelb gefärbten Cyanobakterien. Sie sind in der Lage, gasförmigen Stickstoff zu binden und bilden fädige Zellkolonien,…

Dass die westlichen und zentralen Teilgebiete der Ostsee besonders stark von Blaualgen heimgesucht werden, hängt mit dem relativen Stickstoffmangel zusammen…

In der Ostsee ist das Nitrat-Phosphat-Verhältnis im Oberflächenwasser nur knapp halb so groß (rund 7:1), wenn die winterlichen Verhältnisse zu Grunde gelegt werden. Ursache dieses Nitratdefizits ist die bakterielle Denitrifikation, die bei Sauerstoffmangel stattfindet.

Mit der Frühjahrsentwicklung des Phytoplanktons, das in dieser Jahreszeit vorrangig aus Kieselalgen besteht, verarmt das Oberflächenwasser der Ostsee an Nitrat, während Phosphat übrig bleibt. … Durch ihre Fähigkeit, gasförmigen Stickstoff zu assimilieren, können sie auch das verbliebene Phosphat verwerten.

Immer wieder wird die Vermutung geäußert, dass mit dem steigenden Nährstoffeintrag durch die Aktivitäten der Menschen auch die Häufigkeit und Intensität der Blaualgenblüten zugenommen hat. Die einschlägigen Veröffentlichungen der Helsinki-Kommission, die sich mit dem Umweltschutz in der Ostsee befasst, bestätigen dies nicht.“

Text: Prof. Dietwart Nehring

Quelle:
WasserSpiegel Heft 9/2004
Am Campus 25
19182 Bentwisch/Rostock
www.wasserspiegel-mv.de

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