Zitat:

„In der Bundesrepublik wird das Trinkwasser mikrobiologisch und chemisch überwacht. Der zulässige Grenzwert von Nitrat im Trinkwasser wird in Zukunft bei 50 mg/1 liegen. Als Hauptsündenbock für Nitrat wird die Landwirtschaft angesehen. Ist dies aber berechtigt?

Der Stickstoffeintrag über die Stickoxide (NOx) liegt in der gleichen Größenordnung (ca. 1 Mio Tonnen pro Jahr) wie der Eintrag von Stickstoff über Düngemittel.

Wichtigste Emittenten sind das Auto und andere Verkehrsmittel (57%), Energieerzeugung (28%) und die Industrie mit 14%.

In Norddeutschland wurden fernab von Emittenten 70 kg N pro Jahr und Hektar gemessen. 83)

Da dieser Eintrag auch in Oberflächengewässer, Seen, Wiesen und Bergregionen erfolgt, könnte dies eine Erklärung sein, warum beispielsweise in Wäldern die Nitratwerte gleich hoch sind wie in landwirtschaftlich genutzten Böden.

Die Gabe von Stickstoffdüngern liegt heute bei ca. 100-150 kg Stickstoff (N) pro Jahr und Hektar. Man darf davon ausgehen, daß die spezifische Düngung der landwirtschaftlichen Flächen kontrollierbar ist. Der durch unsere Autos weiträumig unkontrolliert erfolgende Stickstoffeintrag ist daher als die wichtigste anthropogene Nitratquelle für das Trinkwasser anzusehen. Nicht die Landwirtschaft sondern unsere Autos sind, wenigstens in dem aus Oberflächenwasser gewonnenen Trinkwasser, die Hauptverursacher des Nitrats. „

83) H. Mohr: Natur und Moral, Darmstadt, Seite 172

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Quelle: Eilingsfeld , H.: Der sanfte Wahn – Ökologismus Total. Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1989

Ein hochinteressantes und immer noch aktuelles Buch!

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