Preisschock – Normales Trinkwasser für über 5.000 €/m³?!

Kürzlich habe ich auf meiner Heimreise wegen des hohen Wasserpreises vom Kauf desselben Abstand genommen.

Der Kubikmeter Wasser kostete – an der Tankstelle – über 5 Tausend Euro. Dies schon seit Jahren und kein Mensch regt sich darüber auf! Die Ursache liegt in diesem Fall in der Privatisierung und Monopolisierung des Trinkwassers an Autobahnraststätten.

Auf der einen Seite haben wir notwendigerweise (um die Kosten für die zentrale Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung zu minimieren) einen Anschluss- und Benutzungszwang und auf der anderen Seite wird durch verschiedene Maßnahmen bestimmter Unternehmen, z. B. durch

  • Suggestion, dass Wasser aus Flaschen sauberer ist, als Wasser aus der Leitung
  • Verbreitung von Ängsten über „schlimme“ Wasserinhaltsstoffe in Wasserleitungen
  • Verbreitung der Illusion, dass deutsches Wassersparen den Durst der Kinder in Afrika löscht
  • und Verbreitung von diversem anderen Schwachsinn über die Schädlichkeit des Leitungswassers

massiv Einfluss auf die Senkung des Leitungswasserverbrauches genommen.

Fast jede Werbung für Flaschenwasser entwertet letztlich einen Teil des kommunalen und staatlichen Aufwandes für die Wasserversorgung.

Mir ist z. B. aufgefallen (als Chemiefacharbeiter studiere ich gerne die Analysenprotokolle der Wasserflaschen), dass es mitunter Flaschenwasser gibt, das ist so rein, dass es fast die Qualität von destilliertem Wasser hat. Es fehlen Salze.

Wer es fleißig trinkt und vielleicht noch eine Diät macht, wird also besonders schnell altern. Was ja wieder gut für die Umwelt sein soll, folgt man den Vorstellungen mancher Ökologisten. Und der Trinker oder die Trinkerin wird bald platzen, weil destilliertes Wasser den osmotischen Druck in den Zellen steigen lässt – ähnlich wie eine reife Kirsche im Regen.

Wer Flaschenwasser trinkt, sollte zumindest über ein gewisses wasserchemisches Grundlagenwissen bzw. Sachkunde verfügen. Fachkunde nicht unbedingt, ist aber auch nicht schlecht.

Pech für den, der in der Schule Naturwissenschaften abgewählt hat. Er muss nun Angst haben beim Trinken von Flaschenwasser.

Bei dem Angebot von den verschiedenstartigen Flaschenwässern ist aber die Wahrscheinlichkeit, auf besonders reines Wasser zu stoßen, eher gering.  Das mag beruhigen. Der Gefahr zu platzen kann man aus dem Wege gehen, wenn man die Marken häufig wechselt.

In dem Maße wie nun Trinkwasser in Flaschen und nicht aus der Leitung getrunken wird und/oder in dem Maße wie Trinkwasser gespart wird, müssen die Gebühren für die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung progressiv steigen.  Progressiv deshalb, weil ein geringerer Trinkwasserverbrauch – neben der Einbuße von Lebensqualität – progressive Folgekosten verursacht.

Trinkwasser hat in Deutschland eine so hohe Qualität, dass der Kauf und Verkauf von Wasser in Flaschen eigentlich nur als Ausnahme zu akzeptieren ist.

Deshalb und aus vielen weiteren Gründen wäre eine wirkungsvolle Verteidigung des kommunalen Leitungswassers wünschenswert.

Siehe hierzu: Flaschenwahn statt Wasserhahn!

Teil 1

http://www.youtube.com/watch?v=Diw9dO2JolY&feature=player_detailpage

Teil 2

http://www.youtube.com/watch?v=fO7AS-mEFfI&feature=player_detailpage

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